Streuobstwiese Feihlerhöhe

„A gmahde Wiesn“ im Ortszentrum

Die Feihlerhöhe ist ein Naturjuwel im Zentrum der Stadt, ein Platz mit einer perfekten Sicht auf das Stadtzentrum und den gegenüberliegenden Naturpark, ein beliebter Ort für Erholungssuchende, ein „Natur-Lehrsaal“ für Kinder und Jugendliche.

Wiederherstellung einer alten Streuobstwiese

Die Feihlerhöhe war eine alte Streuobstwiese an einem steilen Wienerwaldhang neben dem Ortszentrum, die – wie viele andere Grünflächen im Wiener Umland – in den 1970-er Jahren in Bauland umgewidmet und an eine Wohnbaugesellschaft verkauft wurden. Um eine drohende Bebauung abzuwenden, wurden in den 1980er Jahren die Bebauungsmöglichkeiten reduziert, 1990 gänzlich zu Grünland rückgewidmet und schließlich im Jahre 2006 von der Gemeinde angekauft. Damit konnten Wiese und Aussichtspunkt gesichert und neu gestaltet werden.

Im Zuge der Dorf- und Stadterneuerung wurde die ursprüngliche Nutzung des mittlerweile schon stark zugewachsenen Geländes wieder hergestellt und mit alten Apfelbaumsorten bepflanzt; außerdem wurde ein direkter Weg vom Ortszentrum aus angelegt.

Bedeutung einer Streuobstwiese

Die Bäume auf der Streuobstwiese können Tieren Schatten spenden und auch vielen Kleinstlebewesen einen speziellen Lebensraum bieten. Gras, welches längere Zeit nicht gemäht wird, fördert die Artenvielfalt und belebt die Grünfläche. Insekten nutzen das lange Gras beispielsweise für die Eiablage oder für die Futtersuche. Wildblumen und verschiedene Kräuterarten stellen für viele Insekten eine wichtige Nahrungsgrundlage dar. Mit über 5.000 verschiedenen Tier- und Pflanzenarten zählen Streuobstwiesen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Der Streuobstbau ist damit wesentlich für die Erhaltung der Biodiversität und der Sortenvielfalt im Obstbau.

Förderung der Artenvielfalt im Stadtzentrum

Die Fläche dient der Erhaltung und Förderung der Artenvielfalt; sie wird vom Naturpark-Team als Waldrandwiese naturnah bewirtschaftet und zwei Mal pro Jahr gemäht. Im Vergleich zur Verwendung von modernen Geräten, erfolgt zumindest ein Mal pro Jahr mit der Sense ein schonender Schnitt dieser ökologisch wertvollen Wiese bei gleichzeitigem Erhalt alten Kulturgutes und Traditionen.

Der Naturpark organisiert seit einigen Jahren jeweils Ende Mai/Anfang Juni eine Sensenmahd, zu der die Bevölkerung eingeladen ist, unter Anleitung eines Sensenmeisters/einer Sensenmeisterin die traditionelle Mähtechnik zu erlernen und Heumandln zu errichten und von den Naturpark-Pädagog:innen einen Einblick in die Bedeutung der Waldrand-Wiesen zu bekommen.

Da die Streuobstwiese auch ein wichtiger Lebensraum für Bienen ist, befindet sich dort ein Schau-Bienenstock unseres Naturpark-Imkers.

Obwohl die Feihlerhöhe nicht zum engeren Naturpark-Gebiet gehört, liegt sie nicht weit vom Naturpark-Eingang Kellerwiese und ist eine gute Ergänzung zum Naturpark. 

Neben den zahlreichen Besucher:innen, die von der Feihlerhöhe den wunderschönen Ausblick auf Purkersdorf genießen, profitiert zudem die rekultivierte Schöffelsteinwiese von den Aktivitäten, beim gleichnamigen Denkmal gegenüber inmitten des Naturpark Purkersdorf gelegen. Dort werden Hand in Hand nach der 1. Mahd im Sommer geerntete Samen zur Erhöhung der Artenvielfalt auf die dortige Waldwiese übertragen. So gedeihen dort neben Kammgras, Schwedenklee oder Margeriten auch die Akelei, das kleine Mädesüss oder die breitblättrige Blatterbse.

Auch die Kellerwiese wird sukzessive durch das Nachpflanzen regionaler Wildobstgehölze in eine Streuobstwiese umgewandelt.